Die neuen Führungskräfte für die Verteidigungsindustrie

Kürzlich las ich in der WirtschaftsWoche einen Artikel von Lisa Ksienrzyk über das Start-up SWARM Biotactics. Der Kasseler Drohnenexperte arbeitet an einer Armee aus Cyborg-Kakerlaken zur Verteidigung. Kakerlaken zur Abwehr? Science-Fiction? Mitnichten! Was uns als #ExecutiveSearch Experten aber bereits seit einiger Zeit umtreibt, ist dabei eine ganz andere Herausforderung.

Mit dem Anstieg an innovativen Hightech-Unternehmen in der Verteidigungsbranche steigt auch der Bedarf an Führungskräften, die dieses neue Business-Modell mit all seinen Facetten ins nächste Level manövrieren.

So weit, so theoretisch.

Denn wie in jeder gänzlich neuen Branche können wir als Personalberater hier nicht auf jahrelange Erfahrungen in diesen Bereichen zurückgreifen. Schlüssel-Skills übernehmen hier. Es braucht sogenannte „electable Kandidaten“ – Persönlichkeiten mit einem spezifischen Skillset, das sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen umfasst.

Wie sehen diese aus?

  • Technologisches Know-how: Tiefe Kenntnisse in Robotik, KI, Biotechnologie und Sensorik sind unerlässlich.
  • Projekt- und Produktmanagement: Erfahrung in der Steuerung komplexer, interdisziplinärer Projekte und in der Skalierung neuer Technologien.
  • Systemdenken: Die Fähigkeit, biologische und technische Systeme zu verbinden und in marktfähige Produkte zu übersetzen.
  • Innovationskraft: Kreativität, um neue Lösungen zu entwickeln, und Mut, unkonventionelle Wege zu gehen.
  • Kommunikationsstärke: Überzeugungskraft gegenüber Investoren, Behörden und der Öffentlichkeit.
  • Ethik- und Verantwortungsbewusstsein: Sensibilität für gesellschaftliche und moralische Fragen rund um lebende Systeme.

Diese Kandidat*innen sind visionär, risikofreudig und bringen einen starken Unternehmergeist mit. Sie sind in der Lage, Teams aus verschiedenen Disziplinen zu führen und sich schnell auf neue Herausforderungen einzustellen.

Talente mit diesem Profil findet man häufig in der Spieleindustrie, insbesondere bei Studios, die komplexe Simulationen und KI-gestützte Systeme entwickeln. Sie verbinden technisches Wissen mit Kreativität und Führungsstärke – ideale Voraussetzungen, um ein Hightech-Unternehmen im Bereich Cyborg-Kakerlaken auf Executive Level zu leiten. Sie bringen Erfahrung in der Entwicklung komplexer Projekte, interdisziplinäres Denken und Innovationskraft mit. Damit sind sie prädestiniert, die Herausforderungen dieser zukunftsweisenden Branche erfolgreich zu meistern.

Wir als #Personalberater werden mehr denn je ‚gezwungen‘, über den Branchentellerrand zu blicken. Und dieser Zwang ist gut. Führungsansprüche ändern sind rasant. Die KI ist auf dem Vormarsch. Auch wir können und dürfen nicht mehr in starren Search-Routen aus CV, Erfahrung, Beziehung verharren. Auch wir werden mit ethischen und moralischen Fragen konfrontiert und müssen uns kritisch hinterfragen, welche Suchen wir unterstützen und aus welchen Gründen. Gehen wir davon aus, dass Cyborg-Kakerlaken dabei nur der Anfang sind. Oder?

Widukind Baier